Das niedersächsische Kultusministerium stellte den "Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder" der Öffentlichkeit vor. Viele Kindertagesstätten nahmen im Vorfeld zu dem Entwurf Stellung. Überwiegend wurden die Inhalte positiv bewertet, allerdings sehen sehr viele Kitas die praktischen Umsetzung sämtlicher Forderungen des Orientierungsplanes bei der gegebenen Ausstattung eher kritisch.
Zu Ihrer Information hier der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung als pdf-Dokument und die Stellungnahme des niedersächsischen kultusministeriums auf seiner Homepage.
Kultusminister stellt konkrete Vorgaben zur Bildungsarbeit in Kitas vor |
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Busemann: Gemeinsame Vereinbarung mit Trägern und Eltern für eine moderne Kindertagesstättenarbeit
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"Der Bildungsauftrag der niedersächsischen Kindertagesstätten ist jetzt konkret. Mit dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich liegt eine gemeinsame Vereinbarung mit den Trägern und den Eltern vor, wie eine moderne Kindertagesstättenarbeit zu gestalten ist", stellte der Niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann heute (26.04.2004) in Hannover die Rahmenvorgabe für die Bildungs- und Erziehungsarbeit in den 4.323 niedersächsischen Kindertagesstätten vor. Zusammen mit den Kommunalen Spitzenverbänden, der Arbeitsgemeinschaft der Elterninitiativen Niedersachsen/Bremen und allen Landeverbänden der freien Wohlfahrtspflege einschließlich Diakonie und Caritas auf Seiten der Kirchen seien grundlegende Ziele der Tagesstättenarbeit festgeschrieben worden. "In acht Lern- und Kompetenzbereichen geht es inhaltlich präzise um die Förderung und Ausprägung sozialer und sprachlicher Kompetenzen, um spielerisches Lernen und lernendes Spielen. Es geht um die qualifizierte Beratung der Eltern, um die Begegnung mit Büchern und Bibliotheken, fremden Sprachen und Kulturen, um neue Medien, und natürlich gehören auch Musik und Sport dazu", fasste Busemann zusammen. Die Bildungsziele seien jedoch keine Lehrpläne. "Die eigentliche Ausgestaltung der Arbeit liegt in der Verantwortung der Träger der jeweiligen Tageseinrichtung und in der Hand der Fachkräfte. Sie wird kostenneutral umgesetzt", machte Busemann deutlich. Kindertagestätten seien keine vorgezogenen Schulen. Gleichwohl erachte er es als unverzichtbar, gerade im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung die Kinder altersgemäß auch an Lern- und Arbeitsmethoden der Grundschule heranzuführen. Besondere Bedeutung misst Busemann der auch schulgesetzlich verankerten Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kindertagesstätten, der Vernetzung in der Sprachförderung und der Beobachtung einzelner Kinder und ihrer Lernfortschritte zu. "Mit den individuellen Förderplänen im Bereich der Grundschule und in der Sekundarstufe I der weiterführenden Schulen kann auf Besonderheiten jedes Kindes mit Förder- und Unterstützungsangeboten reagiert werden. Das ist jetzt schon in der Kita möglich", hob Busemann hervor. "Niedersachsen nimmt mit dem jetzt vorgelegten Orientierungsplan einen vorderen Platz unter allen Bundesländern ein. Wir übertreffen bereits die für Mai geplante Rahmenvereinbarung der Länder und füllen sie mit Leben", so Busemann abschließend. |