Überraschend kam es nur eine Woche nach der Demonstration von rund 1400 Beschäftigten der hannoverschen Landeskirche vor der im Henriettenstift tagenden Landessynode zu einer Tarifeinigung. Die Arbeits- und Dienstrechtliche Kommission einigte sich am 09.06.2016 darauf, dass die ausstehende Tariferhöhung von 2,3 % (mindestens 75 Euro für Vollzeitbeschäftigte) rückwirkend zum 1. März 2016 analog zum öffentlichen Dienst im Land Niedersachsen übernommen wird. Mit einer Auszahlung ist mit den Juli-Gehältern zu rechnen. Auch wurde eine Einigung darüber erzielt, dass die Arbeitnehmer in der hannoverschen Landeskirche sich ab dem 01.01.2017 am Umlagesatz der Zusatzversorgungskasse, der über 4 % hinausgeht, zur Hälfte beteiligen. Dies soll bis zu einem Umlagesatz von maximal 6 % gelten und bedeutet augenblicklich, dass ab dem nächsten Jahr bei einem Umlagesatz von 4,8 % durch die Arbeitnehmer 0,4 % des Bruttogehaltes an Eigenbeteiligung zu erbringen sind.
Auch bei der auf der Demonstration vehement vertretenen Forderung nach einem Umstieg vom TV-L auf den TVöD wurde ein Teilerfolg erzielt. Ab dem 01.01.2017 erfolgt für den Erziehungsdienst die Anwendung der Entgelttabelle des SuE (TVöD). Inwiefern auch der Sozialdienst in diese Regelung einbezogen werden soll, wird in der nächsten ADK-Sitzung weiterverhandelt. Für die anderen kirchlichen Beschäftigten konnte keine Einigung über einen Umstieg vom TV-L auf den TVöD erzielt werden. Während die Arbeitnehmerseite den vollständigen Wechsel zum Kommunaltarif (TVöD) fordert, wollen die Arbeitgeber augenblicklich weiterhin den TV-L anwenden.
Siegfried Wulf